Das Jahr der Pflege (rerevisited)

Und weil die reformpflege niemals vergisst und auch weil dieses nunmal ein nachhaltiges Blog ist, welches seine Themen sorgsam wählt, und diese eben nicht nach nur einmaliger Behandlung der allgemeinen Vergessenheit anheim fallen lässt, so wie viele Themen immer mal wieder der allgemeinen Vergessenheit anheim fallen, wo sie dann nach einiger Zeit wieder hervorgekramt werden, als seien sie gänzlich neue Themen, die den interessierten Leser sodann mit vermeintlich brandneuen Erkenntnissen überraschen, dass beispielsweise unsere Schulen komplette Katastrophen sind oder dass gerade junge Mütter in unserem Land die grössten Schwierigkeiten haben, Familie und Beruf zu vereinen, weshalb es immer weniger von ihnen gibt, ganz so, als sei das alles nicht schon bereits vor Monaten und Jahren immer mal wieder in Zeitungen, Magazinen und Büchern geschrieben worden, als sei dies nicht schon längst bekannt, als sei mangelndes Wissen das Problem und nicht der fehlende Wille zur Besserung, als habe irgendjemand einen Nutzen davon, immer wieder dieselben alten Wahrheiten zu lesen, nur in anderer Form, in anderen Zeitungen oder neuen Büchern (und wenn doch, in wie vielen?), ohne dass es sich ändert, ohne dass es sich bessert, es vielmehr bleibt, wie es ist, so wie auch Pflege bleibt, wie sie ist, obwohl sich die reformpflege an einen Text über den ehemaligen Gesundheitsminister erinnert, welcher bereits 2010 das Jahr 2011 zum Jahr der Pflege ausrief, bevor er sein Ressort an S.E. den Herrn Bundesgesundheitsminister und dessen Betreuer von der CDU weiterreichte, den ja nicht wenige für das eigentliche Mastermind der genialischen Gesundheits- und Pflegepolitik der letzten Jahre halten, und sich die reformpflege noch an einen weiteren Text erinnert, der darüber berichtet, was aus dem Jahr der Pflege geworden ist – nämlich nix – und man sich durchaus fragen kann, jetzt, da sich die Legislaturperiode dem Ende zuneigt und deshalb bis September von S.E. dem Herrn Bundesgesundheitsminister und seinem Betreuer von der CDU noch weniger zu erwarten ist als nix, da eben jetzt der Wahlkampf beginnt und sie somit Wichtigeres zu tun haben, was eigentlich übrig geblieben ist von dem Wirken der beiden, was eigentlich übrig geblieben ist, von dem, was da vollmundig angekündigt wurde als das Jahr der Pflege und man findet ein laues Reförmchen vor, das in einigen Bundesländern noch spezifischer landesrechtlicher Regelungen zur Umsetzung harrt, man findet einen gestrandeten Pflegebedürftigkeitsbegriff vor, dessen Definition auf den Sanktnimmerleinstag verschoben worden ist und man findet einen Bericht der Experten des Pflegebeirats vor, der dieser Tage an S. E. den Herrn Bundesgesundheitsminister übergeben worden ist und der sich unter anderem mit einem neuen Pflegestufenmodell befassen soll und von dem einer der befassten und verfassenden Experten meint: „Wir werden eine inhaltsleere Frechheit überreichen, ohne dass ersichtlich wird, was für die Pflegebedürftigen dabei herumkommt.“, wobei der Experte S.E. den Herrn Bundesgesundheitsminister und seinen Betreuer von der CDU nicht unterschätzen sollte, denn mit inhaltsleeren Frechheiten kennen die beiden sich bestens aus.

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