Am 13. März dieses Jahres veröffentlichte reformpflege einen Bericht, in dem sie der (damaligen) baden-württembergischen Landesregierung vorwarf, über die Jahre hinweg durch öffentliche Mittel, der sogenannten Pflegeheimförderung, eine massive Überkapazität an Pflegeheimplätzen im Land finanziert zu haben. Da das Landesamt für Statistik seinerzeit keine konkreten Zahlen veröffentlichte, musste reformpflege die Zahl der verfügbaren Pflegeheimplätze im Land aus älteren landesstatistischen Daten und aktuelleren Daten der Bundesstatistik ableiten und hochrechnen. reformpflege bezifferte so für das Jahr 2009 für Baden-Württemberg eine Überkapazität von ca. 15.981 Pflegeheimplätzen. Mittlerweile hat die (neue) baden-württembergische Landesregierung auf Anfrage eines FDP-Landtagsabgeordneten die tatsächlichen Zahlen veröffentlicht. Baden-Württemberg verfügte 2009 über insgesamt 96.268 vollstationäre Pflegeheimplätze bei insgesamt 81.962 vollstationär Pflegebedürftigen, daraus ergibt sich eine Überkapazität von insgesamt 14.306 Pflegeheimplätzen, das sind ca. 15% aller Plätze. Wenn auch die Zahl der Pflegeheimplätze durch reformpflege leicht zu hoch geschätzt wurde, so bestätigt die Stellungnahme der Landesregierung die grundsätzliche Einschätzung des Berichts, dass Millionen an Steuergeldern in einen Markt geflossen sind, welcher dieser Subventionen zu keinem Zeitpunkt bedurfte. Ganz zu schweigen davon, dass die Pflegeheimförderung erst Ende 2010 auslief und auch noch viele weitere Fördermillionen an allgemeinen Steuergeldern in die Sanierung, Renovierung und Erweiterung bestehender Pflegeeinrichtungen geflossen sind. Eine massive Beeinträchtigung des Marktes durch den Staat zugunsten grosser Ketten und sozialwirtschaftlicher Grosskonzerne. Was da wohl Milton Friedman zu gesagt hätte..?